Es ist soweit meine Lieben! Unsere Zeit in Australien neigt sich dem Ende zu und das verlangt nach einem finalen OZ Reisebericht!
Natürlich nicht zuletzt um auch einige "Reiseberichtslücken" zu füllen :)
Also...wo waren wir stehen geblieben???
Nach einigen Tagen Camping, sozusagen fast vor Fraser Island, machen wir uns weiter auf nach Hervey Bay zu einer Family mit
2 kleinen Jungs, die etwas Hilfe beim Putzen und dem Haushalt brauchen. Für 3 Mahlzeiten am Tag, ein King Size Bett und Pool
lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten! Wir putzen also Fenster und sämtliches Glas des Hauses während uns die Jungs
mit ihren Schokoladenhänden folgen und immer wieder motiviert neue Abdrücke hinterlassen :)
Ansonsten heißt es entspannen und mal wieder eine richtige Matratze genießen!
Nach 3 Tagen hat uns dann die Straße wieder. Mitten durch das Nirgendwo fahrend fragen wir uns wo Yandaran, da wollen wir hin,
überhaupt nochmal liegt und ob die Stadt doch weiter entfernt war als wir dachten.
Endlich angekommen stehen wir vor einem Pub mit Hotel, in einem 50 Seelen Dorf, mitten im....ja genau, wo zur Hölle hat es uns hier
eigentlich hin verschlagen???? Und warum sind wir nochmal hier? Genau, die Pächter, bestehend aus 2 Familien, brauchen Hilfe
beim Putzen (öfter mal was neues!) und kellnern. Trish, Terry, Mick und Biggles empfangen uns mit einem warmherzigen "G'day,
how're youse goin?" und führen uns erstmal rum. Wir bekommen ein Zimmer im Hotel, nicht grad 5 Sterne Luxus, aber wer braucht den
schon?!? Gleich am nächsten Abend steigt die wöchentliche Freitagsparty und der Pub platzt aus allen Nähten. Innerhalb einer Stunde
haben wir das ganze Dorf kennen gelernt und kommen mit unserem Namensgedächtnis ganz schön ins Straucheln....wer war doch gleich wer???
Zumindest haben wir die Namen der "pineapple-boys" und Drews noch in Erinnerung, die wollen nämlich gleich nach dem Wochenende
auf den Farmen nach Jobs für uns fragen. Gesagt, getan! Gleich in der ersten Woche ruft Phil, ein Süßkartoffel Farmer, an und fragt
ob einer von uns immer noch einen Job sucht, er könnte ein wenig Hilfe gebrauchen. Spontan erklärt Freddy sich bereit aufs Feld
zu gehen und findet sich am nächsten Morgen um 6 Uhr auf der Farm wieder während ich unsere Schicht im Pub übernehme. Ich sorge also
für Unterkunft und was zu beißen, der Mann verdient das Geld....ganz vorsintflutlich, so muss das sein! ;)
Yandaran kam doch wie gerufen und unsere Reisekasse macht schon nach 2 Tagen einen Luftsprung! :)
Noch dazu stehen unsere Geburtstage vor der Tür und wir sind schon ziemlich froh, dass wir grad nicht on the road sind.
Mittlerweile haben wir die Leute auch alle besser kennen gelernt und so kann Freddy sich an seinem 23.sten vor Bieren kaum retten! XD
Als Prezzie gibts ein proudly Queensland T-Shirt und alles in allem gehen wir heiter und etwas angetrunken ins Bettchen.
Nicht das letzte Mal, denn da wir ja nah an Bunderberg sind und diese Stadt für ihren Rum bekannt ist, haben wir noch etliche
Verkostungen in den kommenden Wochen. Da ich nun auch auf der Farm mit einsteigen kann beschließen wir die letzte Woche bei unseren
Arbeitgebern Phil und Lorraine zu wohnen. Endlich kein Pub Food mehr!!! Wie hat sich mein Gaumen doch einer Geschmacksumstellung
entgegen gesehnt! Noch dazu hat Freddy sich den Flew eingefangen und legt sich gleich nach dem Umzug und dem ersten "Hallo" ins Bettchen.
Wir stehen jeden Morgen um halb 5 scheintotartig auf und merken so ziemlich jeden Muskel. Dafür sind unsere Ausflüge für den Rest
der Reise gesichert und wir haben neue "australische Großeltern" :) Wir beschließen uns am Sonntag nach Airlie Beach auf zu machen,
stellen dann aber fest, dass es nicht mehr aufhört zu regnen und bleiben noch 2 Tage :) Phil hat uns schon bei seinem Bruder angekündigt,
der dort ein Haus hat und....wer hätte es gedacht auch ein Segelboot mit dem er schon Backpacker um die Whitsundays gesegelt hat.
Unsere Augen wollen grad anfangen wie Diamanten im Juwelliergeschäft zu funkeln, als Phil seinen Satz mit: "allerdings liegt das grad auf dem
Trockenen" beendet. Spontane Enttäuschung, man kann halt nich alles haben! Nichts desto Trotz düsen wir am Dienstag los und schauen
uns das Bötchen an. Snow und Renie geben uns einige Tipps und bieten an unser Auto bei ihnen unter zu stellen. Das ist doch was!
Zwei Tage später finden wir uns auf einem Catamaran mit 6 Gästen und 2 Crewmitgliedern in den Whitsundays wieder. Genial! Zwei Tage
eine Kabine nur für uns, Stand up Paddeln, schnorcheln, windsurfen, ein White Heaven Beach nur für uns und ne Menge Spaß!!!
Gut erholt und mit einigen Fotos mehr genießen wir die letzte Nacht in unserem Hostel und düsen am nächsten Tag weiter Richtung
Cairns, wo das Great Barrier Reef schon auf uns wartet. Mit dem Boot gehts raus zum schnorcheln, tauchen und zum krönenden Abschluß
einem Helikopterflug über dem Riff!! Ohne Worte! Aber Fotos sind ja online ;)!
Nun steht der spannendste Teil unserer Reise an....das Outback!!!!! Also gehts zurück nach Townsville damit wir von da aus
den Outlanders Way Richtung Alice Springs nehmen können. Gut ausgerüstet und mit einem bis in die letzte Schraube gecheckten Auto
machen wir uns auf den Highway.....so ein bißchen mulmig ist uns ja schon! Ganz allein durchs Nichts! Dachten wir....
Das Outback ist so grün wie es seit 20 Jahren nicht mehr war, mind. alle 15 Minuten kommt uns ein Auto entgegen und die Straße
ist erstaunlich gut mit Spitzengeschwindigkeit 130! Wir sind perplex! Unsere "dead kanguruh" Liste wächst von Kilometer zu Kilometer
und der Preis pro Liter Sprit ebenso. Doch unser Auto läuft! Und unser Kühlwasser ebenso!!! Schockiert befürchten wir schon das
Schlimmste, stellen aber fest, dass nach dem Auffüllen wieder alles beim alten ist! Gott sei Dank....wir hatten uns schon auf dem
Abschlepper gesehn!!! An der Grenze zum Northern Territory treffen wir ein italienisches Pärchen mit japanischem Passagier, gleiches
Auto, gleiches Problem....wir kommen auf die Lösung des Problems und stellen fest, dass unsere Deckel nicht richtig fest gedreht
waren. Wir reisen zusammen weiter nur für den Fall der Fälle. Als wir uns an einer Raststätte auf dem Weg wieder treffen kommt
mir nichts dir nichts eine Frau dazu die uns spontan fragt ob wir nicht Lust hätten auf der Show in Alice zu arbeiten....wir sind
natürlich sofort dabei, nur gibt es da ein kleines zeitliches Problem! Unser Ausflug zum Uluru ist für Mittwoch gebucht und wir
kommen Freitag Abend wieder, sollen aber schon Freitag arbeiten....spontan verschieben wir ihn auf Dienstag und brettern noch am
selben Tag 1100 km bis nach Alice durch. Total fertig und müde kommen wir auf unserem Campingplatz an, duschen und legen und noch
ein paar Stündchen zum träumen hin, bevor uns dann um viertel vor 6 der Bus abholt. Und los gehts...ins Herz von Australien!!!
Als erstes steht der Kings Canyon auf dem Programm, den wir dann endlich nach 5 Stunden Fahrt erreichen. Wir starten zum 3 Stunden Walk
rund um den Canyon und legen gleich mit dem sogenannten "Hartattack-Track" los. Na so schlimm wirds schon nicht sein, dachten wir...
Nach den ersten 10 Metern sind schon 5 Leute aus der Puste inklusive meiner Wenigkeit (eigentlich war ich schon nach 5m fertig!).
Während also die alten Opas und Omas am Jungvolk vorbei ziehen meistern wir dann doch schlussendlich den Aufstieg! Mit unglaublich lohnenswertem
Ausblick! Eine phantastische Aussicht auf Felsformationen soweit das Auge reicht! Wir ertappen uns dabei dann doch die Kamera
einzupacken. Was in echt überwältigend wirkt, kann dann doch die beste Canon nicht ganz wiedergeben ;)
Nach einigen Stunden und einmal um den gesamten Kings Canyon gelaufen, freuen sich unsere Füße doch wieder auf den Bus, der uns gleich
zu unserem Bushcamp für diesen Abend fährt. Und wenn ich Bush sage, meine ich auch Bush!!! Mitten im Nichts gehen wir erstmal Holz
sammeln für unser riesiges Campfeuer am Abend, um danach 20 Kilo schwerer beladen weiter in den Bush zu fahren^^
Fire-Team Essemble sorgt für Wärme und das Cooking Team kümmert sich um unsere knurrenden Mägen. Chilli Con Carne, Brot und Vegies
stehen auf der Speisekarte...yummi :)
Nach dem Dinner rollen wir unsere Swags am Feuer aus und bereiten das "Nachtlager" vor. Das erste Mal, dass wir sozusagen unterm
Sternenhimmel einschlafen. WOW! Im Outback, nur ein Swag mit Schlafsack, eine sternenklare Nacht und eine Mausplage! Ja genau!
Während nachts die Mäuse über unsere Swags flitzen und die übrig gebliebenen Müsliriegel im Bus anknabbern, versuchen wir bei
gefühlten 3 Grad ein bisschen Schlaf zu bekommen. Um 6 Uhr am nächsten Morgen heißt es dann: "Waki, waki!! Brekkie is ready!"
Wir wärmen uns nochmal am Feuer auf und hüpfen dann in den Bus, der uns gleich zum Kata Tjuta und anschließen zum ULURU bringt.
Beim Abnedessen genießen wir den Sonnenuntergang am Uluru und es fühlt sich dann doch ein bisschen wie Magie an! Ein Meilenstein
unserer Reise! 2.000 km durchs Outback gefahren um das zu sehen! :) Der Weg hat sich gelohnt!!!
Zufrieden, mit unvergesslichen Eindrücken und einigen Blasen an meinen Füßen gehts zurück nach Alice Springs.
Am nächsten Morgen beginnt unsere Schicht auf der Show, die man als eine Art Rummel bezeichnen könnte. Genau, da war ja was...wir
haben ja einen Job!!! :)
Freddy und ich dürfen uns um den Kids Ride kümmern, zwei kleine Karussells. Jason ist schon ein alter Hase im Geschäft
und kümmert sich um die Trampoline. Um 11 startet dann der erste Ansturm, der aber leider bis abends um 6 kein Ende nimmt!
Keine Pause in 8 Stunden und Kinder, Kinder und nochmal Kinder! Genug für heute!!!! Meine Füße tragen mich grad noch so zum Auto
und verweigern danach ihren Dienst! Völlig platt fallen wir ins Bett bzw ins Auto^^ mit der Aussicht auf das gleiche am nächsten Tag.
Aber Glück gehabt. Immer mal wieder kommt ein kleiner Ansturm und dann wirds wieder ruhiger. Gott sei Dank!
Immer ans Geld denken...und das lohnt sich dann auch am Ende!
Mit vollem Geldbeutel packen wir am Sonntag auf dem Campingplatz zusammen und bereiten alles für die Weiterfahrt vor....wenn wir
denn auch fahren könnten.... Irgendwie hat unser Auto einen Riecher dafür, wenn wir grad Geld verdient haben!
Das Kühlwasser ist komplett leer und beim Nachfüllen leckt es aus allen möglichen Löchern. Na toll! Wir packen also genug Wasser
ein und ab gehts on the road. In Port Augusta fällt dem Mechaniker beim Reifendruck überprüfen dann plötzlich auf, das etwas an
unserem Reifen fehlt....was wichtiges natürlich! Also ab in die Werkstatt. Der Reifen ist besser als wir dachten und so braucht es
nur zwei Hammerschläge und die Sache ist gefixt! Dafür meldet sich nun unser Kühlwasser und sprudelt nach dem Pressuretest wie ein Wasserfall :/ :( So geht unser Rummelverdienst direkt an den Mechaniker. Dafür fahren wir mit beruhigtem Gewissen weiter bis kurz vor Adelaide.
Auf dem Rastplatz steht noch ein anderer Camper und wir fragen, ob die zwei etwas gegen ein bisschen Gesellschaft hätten.
2 Stunden später finden wir uns bei Mary und Graham im Wohnwagen und bei Kaffee und Keksen wieder. Wir erzählen das wir auf dem Weg
nach Adelaide sind und uns die Stadt ein bisschen anschauen möchten. Wie der Zufall es so will kommen die beiden aus einem Vorort
und bieten uns spontan an für 2 Nächte bei ihnen zu bleiben und dann weiter zu fahren. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal
anbieten und schlagen zu! Am nächsten Morgen fahren wir ihnen hinter her und Graham gibt uns, ganz australisch, ein Funkgerät
damit wir auch immer in Verbindung bleiben können^^
2 Tage schlendern wir durch die Stadt und genießen ein richtiges Bett. Die beiden versorgen uns wie ihre Enkelkinder, zwar ein bisschen
hyperprotective (der Höhepunkt war schlichtweg als Graham uns den Stop-Knopf im Bus erklärt hat- wir reisen ja nur seit 5 Monaten
alleine durch das Land!!!), aber sonst super nett.
Auf dem Weg nach Sydney machen wir dann noch einen Abstecher zu den Blue Mountains und den 3 Schwestern. Wird auch langsam Zeit,
dass wir mal ein paar Tage nicht im Auto schlafen...und schließlich fahren wir in Neuseeland auch nochmal 3 Wochen Auto.
Ich glaube wenn wir in Fiji sind, freuen wir uns schon auf den Strand und auf mal nicht Auto fahren! ;)
Nun hat die schöne Hafenstadt uns seit Sonntag wieder und schon eine Woche rum....fast....mittlerweile vergeht die Zeit einfach viel
zu schnell!
Unser geliebtes Auto steht draußen vor der Tür zum Verkauf und jetzt heißt es warten, warten, warten. Also drückt uns alle Daumen
die ihr habt!!!
Und für die von euch, die nicht soviel lesen möchten, sondern an den Hartfacts interessiert sind....hier eine Aufstellung der wichtigsten
Zahlen und Fakten:
Wir
Sind 14.000km mit dem Falcon gefahren!
Haben 1260l Unleaded getankt
Haben 131 tote Kängurus gesehen :/
Haben wildlife Emus,Dingos,Camels,Kängurus,Snakes,Pferde,Wallabys and much more gesehen
Haben 140h hinterm Steuer des Autos verbracht
Haben 4h beim Mechaniker verbracht
Haben ca. 11mal das Kühlwasser nachgefüllt
Haben 1,5L PowersteeringOil und 3L engine Oil nachgefüllt
Haben 2 paar havajanas gekauft welche beide schon kaputt sind :/
Haben 3 eigene Lagerfeuer gemacht
Haben 1 mal Stockbrot gemacht
Haben 8 mal auf einem Rastplatz geschlafen
Haben ca. 20mal die Luftmatratze aufgepumpt
Haben unser Auto in 19 Hostels ausgehängt
Haben ca 9.000 Fotos gemacht
Haben ca. 2kg SweetPotatos gegessen
Haben ca. 60l Milch getrunken
Haben ca 40 Pakete Toast gegessen
Haben ca. 120Eier verputzt
Haben ca. 23Packungen TwoMinute Noodles gegessen
Haben das Bodyboard nur 4 mal im Wasser benutzt
Haben bei 17 verschiedenen Personen geschlafen
Haben in einem Hostel geschlafen
Waren jeweils 1mal beim Friseur
Haben ca. $150 Handycredit aufgeladen aber ca $1000 / 2GB Data verbraucht
Haben das Zelt ca 8 mal aufgebaut und ca 4 drin geschlafen
wir danken:
Paule und Corinna
Rowan Classen
Thomas und Dean
Travis
the Family close to Melbourne
Paula, Flynn und Eli
Chris
unserer wunderbaren Nanni :)
Rachel und Gio
Garry
Jo und Tochter
Kylie and Conrad (Team K&C)
Catherine in Noosa
Catherine in Hervay Bay
Terry,Nik,Trish and Biggles
Drewbi
unseren Aussie Grandparents Phil and Lorraine
Anja und Troy
den vielen Grey Normads
dem LuxuryBusCamper Ehepaar
Graham und Mary
dem netten NRMA Mitarbeiter welcher uns $61 erspart hat ;)
the happy Travellers
Anni and Freddy
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